Allgemeiner Grundsatz
Die Heileurythmistin arbeitet auf der Grundlage des anthroposophischen Menschen-bildes und der sich daraus ergebenden ethischen Grundsätze. Dieses Bild beruht auf der Annahme, dass jeder Mensch ein sich entwickelndes Wesen mit Leib, Seele und Geist ist.
Grundsätze für das Verhältnis von Heileurythmistin zu Patient
Die Heileurythmistin verpflichtet sich
- die Rechte der Patienten zu achten
(in Anlehnung an die von der Organisation „Active Citizens Network“ vorgeschlagene Europäische Charta der Patientenrechte mit 14 Rechten, die der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss befürwortet und anerkennt). Dazu gehören insbesondere das Recht auf 1 - Vorbeugungsmassnahmen, 2 – Zugang, 3 – Information, 4 – Zustimmung, 5 - freie Wahl, 6 - Privatsphäre und Vertraulichkeit, 7 - Achtung, 8 - die Einhaltung von Qualitätsstandards, 9 – Sicherheit, 10 – Innovation, 11 - die Vermeidung unnötiger Leiden und Schmerzen, 12 - personalisierte Behandlung, 13 - Beschwerde, 14 – Entschädigung. Diese Rechte sind allgemein gegenüber dem gesamten Gesundheitssystem formuliert.
Im speziellen verpflichtet sich die Heileurythmistin
- ihren Beruf gewissenhaft auszuüben und dem ihr entgegengebrachten Vertrauen zu entsprechen
- jedem Hilfe suchenden Menschen im Rahmen der Möglichkeit beizustehen, unab-hängig von Alter, Geschlecht, Nationalität und Religion
- die Würde der Persönlichkeit und die Freiheit des Patienten zu achten
- in keiner Weise die bedürftige Situation des Klienten für ihre Interessen auszunutzen.
Grundsatz für das Verhältnis von Heileurythmistin, Arzt und Fachpersonen
Die Heileurythmistin arbeitet:
- in fachspezifischer Eigenständigkeit und Verantwortung auf Verordnung des Arztes, mit diesem und weiteren Fachpersonen – zum Wohle des Patienten – zusammen.
Individuelle Grundsätze
Die Heileurythmistin:
- pflegt einen verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Ressourcen.
- richtet ihr berufliches Handeln so aus, daß das öffentliche Bild der Heileurythmie keinen Schaden nimmt
- führt ihre Praxis im Ausgleich der Erfordernisse des hilfesuchenden Patienten und ihren eigenen Lebensbedürfnissen
- beteiligt sich an der Weiterentwicklung des Berufes und der Heileurythmie
* Die weibliche Form Heileurythmistin und die männliche Form Arzt und Patient steht jeweils für beide Geschlechter.